In Zeiten des Klimawandels, zu Ende gehender Rohstoffquellen und zunehmender Landverdichtung ist die Frage durchaus zulässig, ob Golf im Sinne des Umweltschutzes vertretbar ist. Es gibt durchaus zwei Ansätze, die aber zueinander finden können.
Auf der Fläche, die ein Golfclub mit 50 bis 80 Hektar einnimmt, fänden gleich drei landwirtschaftliche Betriebe Platz. Dazukommen versiegelte Flächen von rund 100 Stellplätzen. Pro Jahr benötigen die Rasenflächen im Schnitt 35000 Kubikmeter Wasser. Fraglos werden zur Unkrautbekämpfung auch Pestizide eingesetzt. Das sind die oberflächlichen Argumente, die jeder kennt. Wer Golf spielt, hat keinen Sex mehr. Golf ist nur etwas für Reiche – man kennt das zur Genüge. Schublade auf, Schublade zu. Aber so einfach ist es dann doch nicht.
Golfbetreiber und die Clubs sind längst keine Ansammlung mehr von neureichen Snobs, nach deren kruden Vorstellungen 18 Löcher voller irrwitziger Herausforderungen irgendwo in die Landschaft gepflanzt werden. Das Thema Umweltschutz wird ernst genommen, sehr ernst, nicht erst seitdem der Verband Medaillen für „Golf & Natur“ in Gold, Silber und Bronze vergibt. Im Vergleich mit landwirtschaftlichen Betrieben verwenden die deutschen Golfclubs schon jetzt zwei Drittel weniger Pestizide. Immer mehr Greenkeeper gehen mit dem steigenden Angebot von natürlichen Hilfsmitteln dazu über, die sensiblen Grüns mit biologischen Mitteln gegen Schädlinge und Pilze zu verteidigen. Diese sanfte Methode kostet ein wenig mehr Geduld, macht sich aber dennoch bezahlt, weil Grüns stressresistenter werden und nicht mehr so schnell erneuert werden müssen.
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